Kein erhöhtes Thrombose-Risiko durch Kinderwunschbehandlungen

In einzelnen Fallberichten wurde bei Frauen, die sich einer Kinderwunschbehandlung unterzogen, das Auftreten von Thrombosen beschrieben. Ein möglicher Zusammenhang wurde bislang jedoch noch nicht systematisch in einer großen Studie untersucht.

Ein Forscherteam aus Dänemark hat dies nun geändert. Auf der Basis der Daten des Nationalen Patienten Registers und des Nationalen IVF Registers führten sie eine historische Kohortenstudie mit 30.884 Frauen, die zwischen 1994 und 2005 insgesamt 75.141 IVF oder ICSI Behandlungen durchlaufen hatten, durch. Frauen mit vorherigen Thrombosen oder malignen Erkrankungen  waren von der Studie ausgeschlossen; ebenso Frauen, die eine frozen embryo transfer (FET)-Behandlung (ohne ovarielle Stimulation) oder Eizellspende erhalten hatten. Des Weiteren wurden nur die Thrombosen, die innerhalb der ersten 6 und innerhalb der ersten 12 Monate nach der Behandlung auftraten, einbezogen. Thrombosen, die während einer Schwangerschaft oder schwangerschafts-assoziiert auftraten waren von der Analyse ausgeschlossen.

Die Inzidenzrate, d.h. die Rate der Neuerkrankungen pro 10.000 Personenjahren unter Risiko von venösen Thrombosen lag bei 2.8 (95% Konfidenzintervall (KI) 1.1–5.8) innerhalb von 6 Monaten und 3.8 (KI 2.1–6.4) innerhalb von 12 Monaten. Arterielle Thrombosen traten deutlich seltener auf. Aus diesen Raten berechneten die Forscher im Vergleich zu den Inzidenzraten einer Referenzpopulation von jungen dänischen Frauen das Incidence Rate Ratio (Quotient zweier Inzidenzraten). Sowohl für venöse als auch für arterielle Thrombosen innerhalb von 6 und innerhalb von 12 Monaten konnte dabei kein signifikanter Unterschied der Raten von den Kinderwunschpatientinnen im Vergleich zur Referenzpopulation festgestellt werden.

Diese Studie zeigte folglich, dass IVF und ICSI Behandlungen nicht mit einem erhöhten Thromboserisiko assoziiert sind.

Wenn Sie weitere Fragen dazu haben oder eine Kinderwunschbehandlung planen und unter Risikofaktoren für Thrombose leiden, sprechen Sie uns an!

Quelle:
Hansen AT, Kesmodel US, Juul S, Hvas AM. No evidence that assisted reproduction increases the risk of thrombosis: a Danish national cohort study. Hum Reprod. 2012 May;27(5):1499-503. Epub 2012 Feb 21.


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