Zwischentand zur Präimplantationsdiagnostik-Debatte
Im Sommer berichteten wir bereits über das wegweisende Urteil zur Präimplantationsdiagnostik, die die Debatte um deren Zulassung neu entfachte (Urteil-zur-Präimplantations-diagnostik?&id=463). An dieser Stelle möchten wir Ihnen eine kurze Zusammenfassung geben was seither passiert ist und wie der momentane Stand der gesetzlichen Neuregelung aussieht:
- Juli 2010: der Bundesgerichtshof sprach einen Berliner Gynäkologen frei, der bei drei Paaren eine PID durchgeführt hatte und sich im Januar 2006 selbst angezeigt hatte.
- November 2010: Der CDU-Bundesparteitag debattiert und stimmt mit äußerst knapper Mehrheit für ein Verbot der PID bei Embryonen ab.
- Dezember 2010: Anhörung zur „Praxis der PID im europäischen Vergleich“ im Rahmen der Plenarsitzung des Deutschen Ethikrates am 16. Dezember 2010.
- Dezember 2010: Eine fraktionsübergreifende Gruppe von Parlamentariern hat einen Gesetzentwurf vorgestellt, der die PID in engen Grenzen erlauben soll (wenn die Eltern von einer schweren erblichen Vorbelastung wissen oder wenn eine Tod- oder Fehlgeburt droht). Die Gegner wollen allerdings bald mit einem entsprechenden Gesetzesentwurf nachziehen.
- 2011 soll über die gesetzliche Neuregelung der PID im Bundestag abgestimmt werden und ein entsprechendes Gesetz verabschiedet werden. Die Abstimmung soll ohne den sogenannten Fraktionszwang (also frei nach Gewissen) stattfinden.
Quellen:
Deutscher Ethikrat (2010): Praxis der Präimplantationsdiagnostik im europäischen Vergleich. Online verfügbar unter http://www.ethikrat.org/veranstaltungen/anhoerungen/praeimplantationsdiagnostik (zuletzt geprüft am 01.01.2010)
Spiegel online (2010): Parlamentarier legen PID-Gesetzentwurf vor. Online verfügbar unter http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,735828,00.html (Zuletzt geprüft am 01.01.2011)